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29. Landeskongress "Wasserbau konkret" am 20.06.2025 in Berlin

Der diesjährige 29. BWK- Landeskongress steht unter dem Thema „Wasserbau konkret“. Dafür haben wir uns für dieses Jahr etwas Besonderes einfallen lassen: Der Landeskongress wird in diesem Jahr auf dem Seminarschiff „Orca ten Broke“ stattfinden. Neben Fachvorträgen am Vormittag wird das Schiff am Nachmittag interessante Wasserbaustellen passieren. Dabei erhalten wir von Baubeteiligten fachkundige Informationen.

 

Was verbirgt sich hinter dem Thema „Wasserbau konkret“?  

Die Fachvorträge und die Baustellenbesichtigungen im Rahmen des diesjährigen Landeskongresses werden sich mit aktuellen Baumaßnahmen an den Wasserstraßen in Berlin sowie aktuellen Fragestellungen zum Hochwasserschutz beschäftigen. Es wird dargestellt, wie sich aktuell die Anforderungen bei Planung und baulicher Umsetzung darstellen, um alle Belange zu berücksichtigen.

·        Beengte Platzverhältnisse

·        Aufrechterhaltung der Schiffahrt

·        Reduzierung der Immission beim Bau

·        Berücksichtigung der Auswirkungen auf Umwelt und Natur

·        Erfüllen der Belange der WRRL

Der Hochwasserschutz war und wird immer ein hochbrisantes Thema bleiben. Hier soll der Fachvortrag einen Einblick in die aktuelle Situation der Umsetzung sowie der dabei zu bewältigenden Herausforderungen geben.

 

Abgerundet wird der Landeskongress mit dem Besuch von zwei Baumaßnahmen der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes.

 

Die ca. 119 Jahre alte Regelbauweise aus Klinkermauerwerk am Charlottenburger Verbindungskanal war und ist teilweise sehr stark geschädigt, die Fugen durchwachsen, stellenweise sind flächenhafte Abbrüche zu verzeichnen. Die UW-Holzpfahlwand ist verrottet, Füllmaterial tritt aus. Zwar wurden örtlich Stahlspundwände konstruktiv vorgesetzt, jedoch sind Schäden in den Anschlussbereichen zu verzeichnen. Zudem sind die verbleibenden landseitigen Böschungsfußsicherungen weiterhin sanierungsbedürftig.

Ziel der Maßnahme ist es, durchgehend die noch nicht erneuerten Ufereinfassungen des Charlottenburger Verbindungskanals im Abschnitt CVK-km 0,00 bis km 1,30 zu ersetzen. Mit der Baumaßnahme soll durchgängig die Standsicherheit und Verkehrssicherheit wiederhergestellt werden und damit zur Gewährleistung der Sicherheit und Ordnung nach §48 des WaStrG beigetragen werden.

Die Erneuerung der Ufereinfassungen erfolgte unter Berücksichtigung der Belange der WRRL. In Bereichen, wo es die Platzverhältnisse erlauben, werden sogenannte Flachwasserzonen geschaffen. Damit werden die Anforderungen der Standsicherheit und der Gewährleistung einer sicheren Schifffahrt mit den Belangen der WRRL kombiniert.

Die Besichtigung beinhaltet einen bereits fertig gestellten Bereich sowie einen weiteren Bereich, welcher sich in der Bauvorbereitung befindet.

 

Die Baumaßnahme, Umbau des Spandauer Horns einschließlich Errichtung einer Flachwasserzone und von Wartestellen, ist Teil des planfestgestellten Projektes „Fahrrinnenanpassung der Berliner Nordtrasse“ und gehört zum „Verkehrsprojekt Deutsche Einheit Nr. 17“. Das Ziel der Fahrrinnenanpassung für die Berliner Nordtrasse besteht darin, die Passage von Großmotorgüterschiffen (GMS mit L = 110 m, B = 11,45 m, T = 2,80 m) und Schubverbänden (SV mit L = 185 m, B = 11,45 m, T = 2,80 m) zwischen dem Pichelsdorfer Gmünd und der Schleuse Charlottenburg bei einer Abladetiefe von 2,80 m zu ermöglichen.

Die bauliche Umsetzung ist überwiegend fertiggestellt und beinhaltete neben der Abgrabung des Spandauer Horn einschl. der Sohlenanpassungen im Fahrrinnenbereich auf einer Länge von ca. 1,1 km zur Verbesserung der Leichtigkeit des Schiffsverkehrs die Erneuerung des Nordufers mit der Schaffung einer Flachwasserzone sowie von Wartebereichen für die Sportboot- und Berufsschifffahrt. Auch hier wurde besonderes Augenmerk auf die Verträglichkeit mit der Umwelt einschließlich der Zielsetzungen der WRRL gelegt sowie auf Synergieeffekte mit anderen Planungsprojekten z.B für die Anlage des Spree-Rad-und Wanderweges.


Holger Haas